Sitzung 02. März 2010

Drucksache Nr. 3/10

211. Sitzung des Planungsausschusses, 02.03.2010

V O R L A G E
des Verbandsvorsitzenden an den Planungsausschuss

TOP 3 
Gashochdruckleitung Burghausen - Finsing

Anlagen:

Stellungnahme des Regionsbeauftragten vom 01.02.2010
2 Karten
- "Übersichtsplan zur Regionalplanung"
- "Abbildung: Übersicht der untersuchten Trassenabschnitte"

  

I. VORTRAG

Die Regierung von Oberbayern beteiligt den Regionalen Planungsverband an einem RO-Verfahren für die Gashochdruckleitung Burghausen - Finsing.

Die Bayerngas GmbH plant die Verlegung einer Gasleitung von Burghausen nach Finsing. Nach den RO-Unterlagen kann durch die bestehende Leitung Burghausen – Finsing der zukünftige Gasbedarf nicht mehr gedeckt werden. Deshalb soll die Kapazität mit einer neuen Leitung erweitert werden. Die neue Gashochdruckleitung soll folgenden Zwecken dienen:

  • Sicherstellung des zukünftigen Bedarfs im Netzgebiet (insbesondere auch für die Stadtwerke München und das regionale Gasversorgungssystem in der Region München).
  • Versorgung der geplanten neuen Kraftwerke im Raum Augsburg, Burghausen und Deggendorf.
  • Erhöhung der Netzstabilität und Netzflexibilität für die Erhöhung der Versorgungssicherheit in der Region München und Südbayerns.

1. Die RO-Unterlagen enthalten eine Vorzugstrasse und eine Trassenvariante "Isen-Nord" (vgl. die beiden Karten).

Die Vorzugstrasse führt im Landkreis Erding durch die Gemeindegebiete von Sankt Wolfgang, Markt Isen, Buch a. Buchrain, Forstern, Pastetten, Ottenhofen, Wörth, Neuching und Finsing. Die Leitung durchquert zwei Waldstücke südwestlich von Sankt Wolfgang und Isen, die zum in Aufstellung befindlichen landschaftlichen Vorbehaltsgebiet „Großflächige Waldkomplexe im Isen-Sempt-Hügelland 08.3" gehören und kreuzt auch die Landschaftsschutzgebiete „Isental und südliche Quellbäche" und „Sempt- und Schwillachtal", sowie das FFH-Gebiet „Isental mit Nebenbächen". Östlich von Finsing quert die geplante Trasse den regionalen Grünzug „Sempttal" und tangiert ein in Aufstellung befindliches landschaftliches Vorbehaltsgebiet.

Die Trassenvariante „Isen-Nord" läuft unmittelbar am südlichen Ortsrand von Sankt Wolfgang und am nördlichen Ortsrand von Isen vorbei und führt nördlich der Vorzugsvariante bis Pastetten. Beim Pastettener Ortsteil Harthofen trifft sie wieder auf die Vorzugstrasse. Von der Variante „Isen-Nord" ist deutlich mehr Wald betroffen. Das FFG-Gebiet „Isental mit Nebenbächen" wird zweimal gekreuzt. Die Variante reicht in Sankt Wolfgang, Isen und Buch a. Buchrain deutlich näher an bebaute Bereiche heran als die Vorzugsvariante.

2. Regionalplanerische Beurteilung. Die mit dem Neubau der Gashochdruckleitung angestrebte bessere Versorgungssicherheit, Netzstabilität und Sicherstellung des zukünftigen Bedarfs mit Gas liegt im Interesse der Region München. Dabei berücksichtigt das Projekt auch die künftige Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Entwicklung (vgl. RP 14 B IV G 2.10.1). Dabei soll umweltfreundlichen und erneuerbaren Formen der Energieversorgung möglichst der Vorrang eingeräumt werden (RP 14 B IV Z 2.10.2).

Aus regionalplanerischer Sicht soll der Bau der Gashochdruckleitung auf der Vorzugstrasse realisiert werden, weil hier die Eingriffe in schützenswerte Landschaftsbestandteile geringer sind und eine mögliche Beeinträchtigung der Siedlungsgebiete vermieden werden kann (s. o.).

Die Feintrassierung soll mit den betroffenen Kommunen und deren Entwicklungsplanungen abgestimmt werden.

 

II. BESCHLUSSVORSCHLAG

  1. Vom Vortrag wird Kenntnis genommen. 

  2. Der Regionale Planungsverband München stimmt dem Bau einer neuen Gashochdruckleitung Burghausen - Finsing in der Region zwischen Sankt Wolfgang und Finsing auf der Vorzugsvariante zu. Die Variante „Isen-Nord" wird abgelehnt.

    Die Feintrassierung soll mit den betroffenen Kommunen und ihren Entwicklungsplanungen abgestimmt werden. 

  

i.A.
Breu
Geschäftsführer 


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