Sitzung 06. Juli 2010

Drucksache Nr. 13/10

213. Sitzung des Planungsausschusses, 06.07.2010

V O R L A G E
des Verbandsvorsitzenden an den Planungsausschuss

TOP 4 
Machbarkeitsstudie A 99 Süd Information und fachliche Anmerkungen

Anlage:

Karte Planungsempfehlung der Machbarkeitsstudie

  

I. VORTRAG 

Die Autobahndirektion Südbayern hat am 17.05.2010 die abschließenden Ergebnisse der in den vergangenen 2 Jahren erarbeiteten Machbarkeitsstudie für den Autobahnsüdring vorgelegt. Von den detailliert untersuchten 8 Haupt- mit 3 Untervarianten empfiehlt die Autobahndirektion Südbayern die beiden stadtnahen Varianten B1 bzw. B2 als machbar. Vor- und Nachteile eines Anschlusses an die Kreisstraße M4 seien im Detail noch zu untersuchen, ebenso eine Anbindung an den Knoten K5 oder K12.

Der Südring habe mit einer durchschnittlichen Belastung von 60.000 Kfz/Tag eine hohe Verkehrswirksamkeit. Der Lückenschluss auf der A 99 schaffe Umfahrungsmöglichkeiten bei Störungen. Nachteilige raumstrukturelle Wirkungen bestünden für Anschlussstellen an das untergeordnete Netz. Das sei eingehend zu prüfen.

Die in die verkehrswirtschaftliche Bewertung eingehenden Umwelteffekte (sowohl positive als auch negative) berücksichtigen nicht die überdurchschnittlich hohen Raumwiderstände im Untersuchungsgebiet.

1. Nach der parallel zur Machbarkeitsuntersuchung beschlossenen Verkehrsuntersuchung (Prof. Kurzak) wären verkehrliche Wirkungen der Varianten B1 bzw. B2:

  • Auf einem zukünftigen Ausbau A 99 Süd würden zwischen 50.000 und 70.000 Kfz/Tag im Jahr 2025 fahren. Nach Aussagen von Herrn Kurzak ist das die Maximalbelastung, die in den darauffolgenden Jahren eher sinkt. Ein Ausbau zwischen A 96 und A 95, also im Westen durch das Würmtal, zieht mehr Verkehr an als im Osten (im Osten ca. 50.000 Kfz/Tag).
     
  • Auf der A 99 West zwischen A 96 und A 8 West würden ca. 20.000 Kfz/Tag mehr fahren. Zwischen A 8 und Tunnel Allach noch 4.000 Kfz mehr. Das bedingt einen 6-streifigen Ausbau im Westen. Auf der A 99 Nord zwischen Tunnel Allach und A 9, der A 99 Nordost zwischen A 9 und A 94 und der A 99 Ost zwischen A 94 und A 8 Ost betragen die prognostizierten Entlastungen zwischen 8.000 und 10.000 Kfz/Tag.
     
  • Der Mittlere Ring Süd würde um ca. 17.000 Kfz/Tag entlastet, die A 96 in Gräfelfing um bis zu 20.000 Kfz, in München um max. 10.000 Kfz/Tag. Die A 95 würde bis zum Mittleren Ring um 8.000 – 12.000 Kfz/Tag entlastet. Die Verbindung zur A 995 um 9.000 – 18.000 Kfz/Tag im Stadtbereich.
     
  • Die prozentual deutlichsten Entlastungen würden im Südwesten der Stadt München mit 5.000 – 7.000 Kfz/Tag auf der Fürstenrieder Straße, der Neurieder Straße und der Waldwiesenstraße sowie noch um 2.000 – 3.000 Kfz/Tag auf der Guardini- und der Würmtalstraße erfolgen. Bei Anschluss an die M 4 in der Nähe von Gauting würde der Verkehr um 1.000 – 5.000 Kfz/Tag zunehmen.

2. Der in der Untersuchung ermittelte Nutzen/Kostenfaktor von knapp 2 läßt es nach Aussagen der Autobahndirektion Südbayern unwahrscheinlich erscheinen, dass das Projekt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen würde – dafür wäre ein Nutzen/Kostenfaktor von derzeit ca. 4 erforderlich. Aufgrund der chronischen Unterfinanzierung dieses Plans, wohl auch in den nächsten Jahrzehnten, werden Projekte aus dem sog. sonstigen Bedarf nur in Ausnahmefällen realisiert.

3. Die vorliegende Studie setzt sich intensiv und akribisch mit den unterschiedlichen Varianten auseinander. Zu Anfang des Gutachtens fast 100 verschiedene. Sie beantwortet vor allem die Frage, welche der Trassenvarianten unter den verkehrlichen, raumstrukturellen Aspekten und Nutzen/Kostenanalysen vorzuziehen sind. Ermittelt wurden die Trassen B1 und B2, im wesentlichen ohne weitere Anschlussstellen.

Um die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen zu beantworten, müsste im weiteren Planungsverfahren untersucht werden, welche Wirkungen die verkehrlichen Änderungen auf

  • Lärmbelastung
     
  • Schadstoffbelastung bzw. Umverteilung
     
  • dauerhafte Entlastung/Belastung

haben. Hinzu kommt eine Untersuchung über die Umweltkosten bzw. Restriktionen im Untersuchungsraum. Diese sind in die bisherige Untersuchung nicht mit eingeflossen.

4. Nach Zeitungsberichten will die bayerische Staatsregierung zunächst bis 2015 darauf verzichten, eine Aufnahme der A 99 Süd in den Bundesverkehrswegeplan zu betreiben.

 

II. BESCHLUSSVORSCHLAG

Vom Vortrag wird Kenntnis genommen.

  

i.A.
Breu
Geschäftsführer 


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