Sitzung 29. Juli 2014

Drucksache Nr. 9/14

232. Sitzung des Planungsausschusses, 29.07.2014

V O R L A G E
des Verbandsvorsitzenden an den Planungsausschuss

TOP 3
GF Breu: Zur Demographischen Entwicklung in der Region München

Anlage: Charts

  

I. VORTRAG

Das Statistische Landesamt des Freistaats Bayern hat kürzlich seine Prognosen der demographischen Entwicklung in Bayern bis 2032 herausgegeben. Das ist Anlass, über die Prognosen für die Region München zu berichten. Ergänzt wird der Bericht um eine kurze Darstellung der jüngsten Einwohnerentwicklung.

Die Charts des Referats liegen in der Planungsausschusssitzung am 29.07.2014 auf.

Wesentliche Ergebnisse der demographischen Entwicklung bzw. der Prognosen bis 2032 für die Region München sind:

  1. Die Bevölkerung in der Region München wird mehr, bunter, ein wenig älter. Seit vielen Jahren ist die Region München eine Zuzugsregion. Die Zuwanderer kommen vorwiegend aus europäischen Ländern und der Bundesrepublik außer Bayern. 
     
    Die Entwicklung der Zuwanderung korreliert mit der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in der Region. Die Zahl der Geburten in der Region München liegt seit 1987 höher als die der Sterbefälle. Das liegt daran, dass der Zuwanderungssaldo vor allem in die Altersgruppe der 18 bis 45-jährigen fällt. In dieser Altersgruppe wandern erheblich mehr Menschen in die Region München ein als die Region verlassen. 
     
    Demgegenüber liegt die Zahl der Geburten je Frau in der Region München nicht höher als im gesamten Bayern, bei ca. 1,4. Das bedeutet wiederum, dass die positive Bevölkerungsentwicklung und im Ergebnis auch der Geburtenüberschuss in der Region München nur durch die Zuwanderung entsteht.
     
    Per Saldo hat die Region München in den letzten zehn Jahren ca. 230.000 = 9,2 % Einwohner hinzugewonnen. Hinter dieser Zahl steht eine sehr dynamische Bevölkerungsbewegung: So zogen allein 2012 ca. 149.000 Einwohner von außen in die Region München zu. Dagegen verließen 2012 ca. 114.000 Einwohner die Region München. Dazu kommen 2012 noch ca. 75.000 Umzüge von einem Ort in einen anderen innerhalb der Region München.
     
    Der Geburtenüberschuss über die Sterbefälle hat sich zuletzt bei ca. 4.000 bis 5.000 jährlich gesamtregional eingependelt. Im wesentlichen wird er getragen von der Landeshauptstadt München.
     
  2. Die Prognose des Statistischen Landesamts 2012 – 2032 nimmt konstante Geburtenraten, eine weiterhin steigende Lebenserwartung und eine im wesentlichen konstante Zuzugsrate für Gesamtbayern an. Diese wird regional heruntergebrochen.
      
    Insgesamt steigt nach dieser Prognose die Einwohnerzahl in der Region München zwischen 2012 bis 2032 um 13 %. Von 2,73 Mio. auf 3,09 Mio. Diese knapp 360.000 Einwohner entsprechen einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 0,6 %.
     
    Das Wachstum verteilt sich über diesen Zeitraum jedoch nicht gleichförmig. Von 2012 bis 2022 liegt es erheblich über dem der Jahre 2022 bis 2032. Wächst zwischen 2012 und 2022 die Einwohnerschaft der Region um ca. 285.000, so flacht das Wachstum in den folgenden zehn Jahren bis 2032 auf nur noch 70.000 ab. Diese Entwicklung ist in der Landeshauptstadt München und in den Landkreisen der Region prognostiziert.
     
    Die Einwohner der Landeshauptstadt München werden 2032 voraussichtlich das geringste Durchschnittsalter in der Region aufweisen (42,5 Jahre), die Landkreise ein Durchschnittsalter zwischen 44,8 und 47,2 Jahren. Das liegt daran, dass die Landeshauptstadt München bei der Bevölkerung bis 17 Jahre zusammen mit dem Landkreis München weiter überdurchschnittliche Einwohnerzuwächse verzeichnet, während in dieser Altersgruppe die Einwohnerzahlen in den Landkreisen eher stagnieren bzw. abnehmen. Umgekehrt nimmt die Zahl der 65jährigen und Älteren in der Landeshauptstadt München bis 2032 nur um 19,4 % zu, in den Landkreisen zwischen 32,6 und 72,8 %.
     
    Der Anteil der Regionsbevölkerung in der Landeshauptstadt München wird 2032 voraussichtlich 51 % der gesamten Regionsbevölkerung betragen (zum Vgl. 2012 50,8 %).
         

Fazit:

Die prognostizierte Wachstumsgeschwindigkeit der Einwohner für 2012 – 2032 liegt deutlich unter den Wachstumsraten der letzten zehn Jahre (2002 – 2012: 0,9 % jährlich), gegenüber der Prognose 0,6 % jährlich 2012 – 2032.

Dennoch stellen auch diese geringeren Wachstumsraten in der schon relativ dicht besiedelten Region München eine Herausforderung für Kommunen, Gesellschaft und Staat dar. Im Vordergrund steht die längst überfällige Ertüchtigung und der Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Schiene, schnelles Internet überall) sowie eine weiterhin gute Sozial- und Bildungsinfrastruktur in der Region München.

Zu den Reserven für Wohnungsbau in der Region München erarbeitet die Geschäftsstelle derzeit eine Übersicht, die nach der Sommerpause vorgestellt werden wird.

  

i.A.
Breu
Geschäftsführer 


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